Pfinztalcoonies

Geburt und Komplikationen


Trächtigkeit/ Geburtshilfe/ Komplikationen

(zum Teil sind einzelne Fotos unscharf, aber ich wollte die Mama bei diesem wichtigen Ereignis nur minimal beläßtigen. )

Dieses Thema gestaltet sich so umfangreich, dass ich hier nur auf einige wenige wichtige Punkte eingehen kann.

Sollte beim Ein oder Anderen der Gedanke aufkommen er möchte auch gerne züchten, muß er sich zuvor selbst ein paar wichtige Fragen beantworten.



Habe ich die Zeit und den Raum meine Katzen artgerecht zu halten?
Kann ich das notwendige Geld , im Falle von diversen Anschaffungen und bei Erkrankungen meiner Lieblinge aufbringen?
Bin ich bereit auf Urlaub und spontane Veranstaltungen gegebenenfalls zu verzichten.
Kann ich es trotz Beruf einrichten bei den Geburten meiner Zuchtkatzen anwesend zu sein?
Bin ich mir im Klaren darüber ,dass die Zucht mit Katzen ein Hobby und kein Broterwerb darstellt?
Kann ich mit dem Tod eines Tieres umgehen?
Bin ich notfalls bereit auch ein geliebtes Tier in dessen Interesse abzugeben?
Bin ich in der Lage mich nach 13 Wochen der Welpenaufzucht von meinen Lütten zu trennen?
Finde ich die richtigen Abnehmer für meine Welpen und stehe diesen auch anschließend mit Rat und Tat zur Verfügung?

Bevor eine Katze trächtig wird, liegt es an uns Züchtern  die optimale Verpaarung  festzulegen. Das bedeutet nicht,

 A & B = C.

 Sondern durch eine gezielte verantwortungvolle Auswahl von  gesunden, zuchttauglichen, typvollen Tieren  die zukünftige Verpaarung zu gestalten.

 Das versteht man im Allgemeinen  unter Zucht,

 wobei dieser Artikel selbstverständlich auch für die Personen gedacht ist, die ungewollt diesem Ereignis entgegen sehen.

 

Ein Züchter wird seine Katze vor dem Eindecken noch mit einer speziellen Impfung auffrischen und darauf achten, dass Katze und Kater gesund sind.

 

Die Tragezeit einer Katze liegt zwischen 63 und 66 Tagen, aber auch 70 Tage können noch durchaus im Bereich des Normalen liegen.

Welpen die vor dem 60. Tag zur Welt kommen, haben  eher geringe Chance zu überleben. Nur geübte Züchter schaffen es ein Welpe unter 70 gr. ohne Saugreflex erfolgreich aufzuziehen. Dafür gibt es spezielle Sonden. Jeder Züchter sollte es wenigstens einmal zuvor damit geübt haben.

 


Errechnet wird der Geburtstermin ab dem ersten Tag des Eindeckens.

Die Welpen haben je nach Rasse und Wurfstärke bei der Geburt ein Gewicht zwischen 80 gr. und 140 gr.

Habe ich eine Katze „ geplant“ mit einem Kater verpaart, kann ich frühestens ab dem 20.Tag definitiv feststellen ob die Eindeckung erfolgreich war.

Eine rosa - bis dunkelrote Verfärbung der zuerst unteren Zitzen lässt den starken Verdacht aufkommen, dass eine Katze trächtig ist.
Auch vergrößerte Zitzen und schwarze Pünkten auf dem Brustwarzenvorhof deuten pos. darauf hin.

(Ausnahmen sind Scheinschwangerschaften und Katzen die fremde Kitten annahmen und daraufhin Milch produzierten.
Auch rollige Katzen und Katzen mit vereitereter/ entzündeter Gebärmutter entwickeln Anzeichen einer Schwangerschaft.)

 


Je nach Wurfstärke beginnt ab der 4. Woche eine Gewichtszunahme und auch eine sichtbare Rundung des Bäuchleins.

diese Katze hat am Ende der 9 Wochen 2,5 kg zugenommen


 Ab der 7. Woche werden die Bewegungen der ungeborenen Katzenbabies von uns Menschen durch  Handauflegen spürbar.

Die Zitzen treten merklich hervor und sind gut tastbar. Spätestens jetzt sollten sie der Katze Stress und Aufregungen ersparen und keine größeren Ortswechsel zumuten.

Auch sollte ein ruhiger Raum gewählt werden in den sich die Katze bei Bedarf zurückziehen kann und in dem schon eine Wurfkiste vorbereitet wurde.

Das in froher Erwartung stehende Tier wird  ca` eine Woche vor der Niederkunft nach einem geeigneten Platz für das bevorstehende Ereignis suchen. Nicht immer gefällt ihm auf Anhieb das Lager, das von ihrem Menschen vorgesehen wurde .  Deshalb  setze ich meine Katzen oft spielerisch in ihr Quartier, so dass sich der Eigengeruch in der Wurfkiste ausbreiten kann.
Mit zunehmendem Gewicht wird die werdende Mama unbeweglicher und schläfriger.
Sind viele Welpen zu erwarten, wird auch das Putzen nach dem Toilettengang immer beschwerlicher.  Dann sollte man der Süßen etwas behilflich sein und mit einem feuchten Tuch den Po reinigen.







Fünf Tage vor errechnetem Termin verlasse ich das Haus nur noch für kurze Botengänge. Auch nachts lasse ich die hochträchtige Katze nicht mehr alleine. Ein extra hierfür hergerichtetes Nachtlager sorgt für meine Bequemlichkeit.

Am Tag des Geburtstermines ist die Katze zunehmend unruhiger. Sie sucht die Nähe des Menschen und läßt diese auch nicht aus den Augen.  Meine Mädchen folgen mir auf Schritt und Tritt um nicht alleine sein zu müssen.
Manche Katzen fressen an diesem Tag fast nichts mehr, manche schlagen sich erst recht den Bauch voll um noch einmal Energie zu tanken.

Notwendige Utensilien die zu Geburtbeginn bereit liegen sollten.

 

Telefonnummer des diensthabenden Tierarztes

Spritze mit aufgelöstem Traubenzucker

Saubere Handtücher/ Geschirrtücher

Desinfektionsmittel geruchsneutral
Caulophyllum thalictroides
( Tbl. zum Auflösen bei Wehenschwäche)
Infusionsschlauch ohne Spitze zum Absaugen.
Urtica D 30  ( zur Milchanregung)

Ringerlösung und Infusionsbesteck
(für Zwischenfälle bei der Geburt um den Kreislauf zu stabilisieren)

Vaseline

Zewa-Tücher

Notfalltropfen

Warmes Wasser

Papier und Schreibstift

Wärmelampe

Schere

Waage 




 

In der Regel zeigen mir meine Mädchen schon frühzeitig an wann die Geburt beginnt. Häufiges Lecken der Mutter um die Scheide macht diese elastisch und weich. Auch schon leichte Absonderungen des eröffnenden Muttermundes sind Vorboten des Geburtsbeginns.



Geburtbeginn

 

Während der Eröffnungswehen liegt die Mama entspannt auf ihrem Lager und schnurrt hörbar beim Ein- und Ausatmen. Das Treteln ist ein Zeichen des Wohlbefindens das kurioserweise bei diesen Wehen zusätzlich auftritt.

Aber auch Herumlaufen erleichtert den Eröffnungsvorgang. Viele Mütter gehen kurz vor der Pressphase noch einmal auf das Katzenkistchen. Der Druck nach unter ist sehr groß und es muss darauf geachtet werden, dass kein Neugeborenes im Katzensand zur Welt kommt.


5 Std vor Geburtsbeginn 


Wie bei uns Menschen kann die Phase der Eröffnung länger oder kürzer dauern, auch abhängig von der Anzahl der Welpen.

 

 Die Föten liegen umgeben von Fruchtwasser und  der Fruchtblase in den beiden Gebärmutterhörnern. Zusätzlich sind alle Welpen noch einmal mit einer äußeren Fruchtblase umgeben.





 Nacheinander werden sie durch die Kontraktionen Richtung Geburtskanal geschoben. Bei kleinen Würfen, oder gar nur einem Kitten kann diese Zeit leicht mal bis zu zwei Tage andauern.

 Ein unerfahrener Züchter wird dann oft sehr  schnell unruhig, da Schleim und auch etwas Blut abfließen, aber kein Babie sichtbar wird. Auch wir haben unser Lehrgeld bezahlt, verlasst euch nur auf geburtserfahrene Tierärzte, denn viele die sich so nennen haben keine Ahnung wie eine Geburt bei Katzen aussieht.

 

Dadurch oft übereilt fährt man dann mit dem  gestressten Tier in  die Klinik und die dortigen Tierärzte veranschlagen aus Unkenntnis und Überforderung meist einen Kaiserschnitt, welcher nicht notwendig gewesen wäre.
Es gab doch auch tatsächlich einen "Tierarzt", der Oxytocin und eine Sedierung spritzte, um dann nach Einschlafen der Katze mit einem Kaiserschnitt argumentieren zu können. Es ist einfach unglaublich!


Deshalb ist es wichtig Geduld und Beobachtung walten zu lassen, auch ich habe das lernen müssen.

Geht es der Katze gut, atmet sie ruhig und ist wach, trinkt angebotene Flüssigkeit und steht auch ab und zu auf, dann ist kein Anlass zur Beunruhigung vorhanden.

Auch Senkwehen haben oft den Anschein des Pressens, führt oft zu Verwechslungen. Senkwehen sind meist 2-3 Kontraktionen hintereinander und dann ist wieder längere Zeit Ruhe.

Presswehen kommen ununterbrochen und führen zur Geburt eines Welpen.

Ist dieser schon im Geburtskanal sichtbar, rutscht vielleicht noch ein oder zweimal zurück, dann ist das erste Kitten binnen Minuten geboren. Überwiegend wird der Welpe in der intakten Fruchtblase mit dem Köpfchen zuerst geboren.

Aber fast genauso häufig kommen die Beinchen oder das Schwänzchen  zuerst. Dabei reißt die Fruchtblase meistens schon im Geburtkanal auf und der Welpe muss von der Mama nicht mehr ausgepackt werden. Gerade bei Erstgebärenden Katzenmüttern ist der Durchtritt des ersten Welpen sehr schmerzhaft. Nicht selten versucht die Mama in das Übel der Schmerzen zu beißen. Dies gilt von uns Geburthelfern zu verhindern in dem wir die Hand dazwischen legen.

Ein versehentlicher Biss in die Hand muss notfalls ertragen werden.

 


Die Mutter wird das Kleine nach der Geburt ablecken und dadurch zum Atmen anregen. Geschieht das nicht erfolgreich, wird sie es liegen lassen, in der Annahme es  sei tot  und sich dem nächsten Babie widmen.

Auch kann es vorkommen, dass eine Gebärende nach großer Anstrengung nicht mehr die Kraft hat diese Aufgabe selbst zu übernehmen. Ich erlebe es auch häufig, dass die Mamas sich auf mich verlassen und einfach zu faul sind nach 3 kitten das Notwendige weiter zu übernehmen 

 


Das ist der Zeitpunkt an dem der Züchter eingreifen muss!

Ekel oder Ignoranz wäre da eher unangebracht. Ein Züchter der Widerwillen gegen seine Tiere hegt, sollte das Züchten sein lassen.

 

Wichtig:
Ist die Fruchtblase noch intakt, wird diese immer sofort vor dem Abnabeln geöffnet. Das Gesichtchen mit einem Papiertuch abgetrocknet.
Niemals umgekehrt, denn mit dem Abnabeln fängt ein Neugeborenes an zu atmen und das mit fatalen Folgen ist die Fruchtblase noch ungeöffnet.

Das Kitten wird schnell ca`4-5 cm vor dem  Bauch durch abzwirbeln mit den Fingernägeln abgenabelt, falls das die Katzenmama nicht schon erledigt hat und mit einem Papiertuch im Gesicht gesäubert. Ich sauge mittels Magensonde die Kleinen immer sofort im Rachenbereich ab. Das regt die eigeneständige Atmung an und verhindert das verschlucken von Fruchtwasser in die Lunge. sollte trotzdem die Atmung ausbleiben,
legt man seinen Mund auf Nase und Mäulchen und gibt in Abständen leichte Atemstöße in die Lunge des Neugeborenen ab.

Die Betonung liegt auf“ leichte“.

Zeitgleich massiert man Bauch aufwärts zur Lunge des Welpen.

In der Regel reichen schon 2-3 Atemstöße um die Lunge des Kleinen zu entfalten und  um  die Eigenaktivität des Körpers zu forcieren. Der zuvor schlaffe Körper gewinnt an Spannung und die erste Hürde ins Leben wäre geschafft.
  Die Massage der Bauchnabelregion fördert zudem den Atemreflex. Nicht zu früh mit der Wiederbelebung aufhören, es soll schon vorgekommen sein, dass selbst  20 Minuten   nach der  Geburt  ein   kitten  noch   mit der Atmung begonnen hat.

 

Es ist wichtig die Atmung des Kittens noch einige Zeit zu beobachten, aber dann sollte schnellstmöglich das Babie zu seiner Mama gelegt werden. Diese  übernimmt dann die restliche Massage und wärmt das Würmchen mit 38 ° Grad Körperwärme.



In der Literatur wird immer wieder das " Ausschleudern" beschrieben, falls das Kitten  verfrüht zu atmen begann und Fruchtwasser verschluckt hätte.

Ich persönlich rate davon ab.
 
Zum Einen kann es durch Unkenntnis der Handhabung zu Gehirnblutungen des Neugeborenen führen  oder anderweidigen Verletzungen an der Wirbelsäule ,an denen Dieses kurze Zeit später versterben wird oder gar Lähmungen zurückbehält.
 Zum Zweiten sollte es tatsächlich doch dazu führen, dass ein wenig Fruchtwasser in die bereits entfaltete Lunge gelangt wäre, hat die Natur es vorgesehen dieses durch Kontraktionen  des Brustbereiches aus dem Mund und der Nase zu pressen.  Ein nach unten Hängen des Köpfchens  ist hilfreich , dann beatmen falls die Atmung nicht einsetzt.
Viele Welpen nießen und hüsteln noch einige Zeit nach der Geburt um  überflüssigen Schleim aus den Atemwegen zu entfernen.
Kitten die nach 8 Stunden immer noch verschleimte Atemgeräusche und Knacken produzieren, benötigen ein leichtes Antibiotika. Welches verhindert, dass eine Lungenentzündung entsteht.
Also genaustens beobachten,
denn ein leichtes AB benötigt in der Wirkung 24 Stunden. Es kann oft die zu späte Gabe zum Tod der Kleinesten führen.

Ich persönlich gebe in den ersten Tagen kein Amoxyclav mehr, es hat sich herausgestellt, dass dieses AB die Flachbrustentwicklung fördern kann.
Ein Tropfen Chloramphynicol morgens, mittags und abends ist erfolgreicher und die Wirkung benötigt nur 8-10 Stunden.
Aufpassen, niemals mehr als einen Tropfen, Vergiftungsgefahr!!!
 
Viele Züchter verwechseln auch das Schlucken von Fruchtwasser mit einem stressbedingsten Lungenödem. Dieses kann ein Kitten binnen Stunden ohne Infekt selbst resorbieren.
Die langjährigen Züchter geben nach jeder Geburt, jedem kitten 3 Tage lang AB.  Auch in den öffentlichen Zoo`s wird das so praktiziert.
Es hat sich herausgestellt, dass so die Welpensterblichkeit in der ersten Woche auf fast 0 gesenkt werden kann. Auch ich habe mich mittlerweile nach 10 Jahren Zucht schweren Herzens schon ab und an zu dieser Handhabe entschlossen.
Und erfolgreich!


Eine weitere Komplikation während des Geburtsvorganges ist, wenn trotz Presswehen kein Welpe erscheint.

Die Mutter schon Erschöpfungsanzeichen zeigt und offensichtlich starke Schmerzen entwickelt.

Ein unerfahrener Züchter sollte dabei sofort zu seinem Tierarzt, bzw. in eine Tierklink  fahren.

Sinnvollerweise auch durch eine zweite Person angekündigt werden, und diese Person  welche zu Hause bleibt, müsste  auch die schon geborenen Kitten versorgen.

 

Tipp für die Züchter:

 

Ein erfahrener Züchter wäscht/  desinfiziert seine Hände und streicht Vaseline auf seine Finger. Es gibt auch geruchloses Desinfektionsmittel was die Katzenmama und deren Welpen nicht irritiert.

Vorsichtig tastet man dann in der Scheide nach dem verbleibenden Kitten. Durch diese Manipulation kann sich der Muttermund noch ein weiteres Stück öffnen und das davor liegende Kitten rutsch durch.

Steckt der Welpe schon im Geburtskanal, und ist zu groß um unproblematisch durchzurutschen, wird er mit der Vaseline gleitfähiger gemacht.

Hatte auch schon die Situation einer Fehllage des Welpen, und auch da hat man mit Vaseline gute Chancen. Sobald im Scheideneingang etwas Greifbares erscheint, nimmt man ein Papiertuch umfasst vorsichtig den Angriffspunkt und hilft der Mutter bei jeder Wehe mit zu schieben.

Niemals ohne Wehe, und niemals mit grober Gewalt.

 

 Verletzungsgefahr für die Katze!

 

Eine gesunde Katze schafft es im Normalfall ein Welpe mit Geburtsgewicht bis zu 180 gr. durch das Becken zu schieben. Ob das Kitten überlebt, hängt von dessen Konstitution ab, von der zeitl. Länge der Kompression im Geburtskanal und von den“ erste Hilfe Maßnahmen“ die der Züchter einleitet.

Habe sogar schon von 180 gr. Welpen gehört, was aber sicher eher eine Ausnahme darstellt.

 

Voraussetzung für solche Aktionen, ist zum einen die Kooperation des Muttertieres, es ist ein absoluter Vertrauensbeweis, lässt die Katze sich anfassen.

Zum Zweiten gibt es Fehllagen, die auch diese Art von Geburtshilfe fast unmöglich machen und nur noch ein Chirurgischer Eingriff vor großem Schaden bewahrt.

Z.B Querlage

eines Welpen und das nachfolgende Kitten drückt schon nach.

Oder Spreizlage.

Ein Beinchen steht nach oben, eines nach untern. 

Auch Steissgeburten,

wenn beide Beinchen nach oben zeigen und der Po des Welpen zuerst erscheint. 

Ist der Welpe klein, können  auch diese Lagen noch in einer normalen Geburt enden.

Wir hatten schon die Situation bei der Geburt kam ein Vorderfüßchen, Schulter und Kopf zugleich. Es kam zum Geburtsstillstand und das Leben der zu diesem Zeitpunkt schreienden Mutter stand auf dem Spiel.

Es gab keine Möglichkeit mehr in die Klinik zu fahren und ich musste den kleinen Körper herausziehen. Das Herausziehen birgt aber die Gefahr des Abreißens der Nervenverbindungen in dem zu fassenden Teil  der Extremität.

Mit Beatmung hatte der Kleine es dennoch geschafft.  Die Katzenmama kam zum Glück auch ohne Schaden davon und gebar danach ohne weitere Probleme noch  6 weitere Katzenkinder, insgesamt waren es 7 Kitten.

Heute lebt Karlchen  bei ganz lieben Pflegeeltern und kommt sehr gut mit der geburtsbedingten Behinderung zurecht.

 

Das Leben der Katzenmutter muss immer an erster Stelle stehen.

Ein  Risiko muss  vom Züchter eingeschätzt und erkannt werden.

Was eben auch ein Stückweit Erfahrung und Verantwortung mit sich bringt.

Deshalb „Erste Hilfe ist Pflicht“, aber keine Experimente zum Schaden der Tiere.

Ein Neuzüchter sollte immer bei den ersten Geburten mit einem erfahrenen Züchter zusammen arbeiten.

Es schafft Sicherheit und hilft brisante Situationen zu vermeiden.

 

Jeder Neuzüchter muss sich im Klaren darüber sein, wie viel Verantwortung und Arbeit eine Verpaarung seiner Tiere bedeutet bzw. nachvollzieht, und jeder Liebhaber sollte anhand dieses Artikels erkennen, dass die Katzenzucht kein locker verdientes Zubrot darstellt,  nur weil der Laie die landläufige Meinung vertritt,

“ die Katzen machen ihre Geburt und Welpenaufzucht eh`alleine und der Mensch sollte der Natur nicht ins Handwerk pfuschen".

oder
"die Oma hatte auf ihrem Bauernhof auch Katzen, da musste keiner helfen.“

Aber auf  die Frage nach der Überlebensrate für Mütter und Welpen bekommt man dann meist keine Antwort mehr. Denn diese Klugsch.... wissen meist nicht ,dass die natürliche Auslese der Neugeborenen und Welpen 60% beträgt. Von den Müttern gar nicht zu reden.
Wieviele Katzen -babies müßten jämmerlich sterben, würde die Zucht nach dieser Auslese praktiziert.

 

Während jeder Geburt sollte immer dokumentiert werden, wie viele Babies und wie viele Plazenten/ Nachgeburten geboren wurden. Nicht immer kommt die Nachgeburt gleich auch nach dem Neugeborenen. Manches Mal kommt die Plazenta vom ersten Kitten erst nach dem Zweiten mit. Oder noch später.  Hatte auch schon 3 Kitten und dann 3 Plazenten zusammen.

Auch wird sie vielleicht bei Ablenkung von der Mama schnell unbemerkt aufgefressen.

Selten gibt es aber auch Zwillingsgeburten, bei der nur eine Plazenta für zwei Welpen zur Verfügung steht. Diese ist dann besonders groß und auch das sollte dokumentiert werden.

Darum bitte nicht weggehen oder anderweitige Dinge erledigen.

Ich lasse meine Katzen die Nachgeburt gerne fressen, die Natur hat es so vorgesehen. Bei großen Würfen nehme ich allerdings auch die eine oder andere beiseite, es gibt Katzen die bei schnellen Geburten sich sonst übergeben.



Das Fressen der Nachgeburten gibt der Katzenmama Energie, Kraft und Nährstoffe. Auch die anteilige Flüssigkeit ist sehr wichtig. Außerdem regt der Verzehr des Mutterkuchens die Milchproduktion an.

Also lasst  es so sein wie die Natur es geplant hat.

Im Anschluss an die Geburt sollte der Bauch der Katze abgetastet werden. Oft kann man dadurch feststellen ob sich noch ein Kitten im Leib befindet.

Es ist nicht weiter beunruhigend  sollte das so sein. Der letzte Welpe kann locker noch 8-12 Stunden auf sich warten lassen ohne dass es der Mama dabei schlecht geht.

Ich habe oft mit meinen Katzen ein paar Stunden zusammen geschlafen und bin dann seltsamerweise genau zu dem Zeitpunkt aufgewacht an dem der Nachzügler nach draußen wollte.

Trotzdem sollte gewährleistet sein, dass mit Abschluss der Geburt alle unnötigen Bestandteile aus der Gebärmutter entfernt sind. Es kann sonst zu schlimmen Infektionen führen.
Deutliche Anzeichen dafür sind,  Desinteresse der Mutter für ihre Welpen, Fieber, Erbrechen, Futterverweigerung und auch starke Blutungen. Diese Symptome treten schon am nächsten Tag oder auch erst 2-3 Tage später auf.

Im Zweifel muss man mit dem Tier zur Klink fahren und eine Kontrollröntgenaufnahme durchführen lassen.

 

Mutter und Welpen sind wohlauf, alles ist glatt gelaufen und die Aufzucht kann beginnen.
Sollten sie zufüttern müssen, empfehle ich eine spezielle Rezeptur. Gerne auf Anfrage. Ebenfalls auf Anfrage, Tipps zum Händeln des Fütterns.




              
                

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